Kategorie Gesundheit

Haarausfall und Erkältungsneigung – ein Zeichen von Zinkmangel?

Zink zählt zu den essentiellen Spurenelementen, was bedeutet, dass es für den Menschen lebenswichtig ist und vom Körper nicht selbst produziert werden kann. Doch es gibt eine Besonderheit: Anders als bei einigen anderen Nährstoffen gibt es für Zink keine klassischen Speicherorgane. Das heißt, um einem Mangel vorzubeugen, muss es regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden. 

Haarausfall bei einer Frau, sie hält ihren Kamm in einer Hand und in der anderen einen Büschel ausgefallener Haare
© iStock.com/burakkarademir

Manuela P. aus Filderstadt hat seit einigen Wochen verstärkten Haarausfall. Auch ihre Haut ist sehr empfindlich geworden. „Und bei der Enkeltochter stecke ich mich mit jeder Erkältung an“, berichtet sie der VdK-Patientenberaterin Greta Schuler. Denn mit ihren Fragen sucht die verunsicherte Frau die VdK Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg in Stuttgart auf. Schließlich war in ihrer Lieblingszeitschrift ein Artikel über Zinkmangel, dessen Beschreibung mit vielem auf sie zutrifft. Außerdem ernährt sich Manuela P. vegetarisch und da – so hat sie gelesen – könne es sein, dass sie zu wenig Zink mit der Nahrung aufnehme. „Gehe ich jetzt einfach in den Drogeriemarkt und kaufe mir ein Zinkpräparat oder ist das doch nicht so ungefährlich?“, lautet eine Frage, die Frau P. an die VdK Patienten- und Wohnberatung richtet. „Oder kann mein Haarproblem ganz woanders her kommen“, so eine weitere Frage der beunruhigten Frau. 

Wissenswertes rund ums Spurenelement

Greta Schuler stellt darauf hin diese Informationen für das Mitglied zusammen: „Zink beeinflusst die ganze Haarstruktur, es ist beispielsweise für die Teilung der Zellen mitverantwortlich. Dies ermöglicht das Haarwachstum. Ferner ist es für die Kollagenbildung wichtig und an der Bildung von Keratin, dem Hauptbestandteil der Haare, beteiligt. Bei Zinkmangel können tatsächlich Immunsystem, Haut und Haare betroffen sein. Aber diese Beschwerden können auch von ganz anderen Erkrankungen kommen.“ 

Deshalb sei, so Schuler, ein Erforschen der Ursachen wichtig. Schließlich könne eine Zinkeinnahme, wenn kein Mangel vorliegt, mit Nebenwirkungen einhergehen, gibt die langjährige VdK-Patientenberaterin zu bedenken. Sie verweist auf die Seiten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), wo zu lesen ist: „Wenn die Beschwerden durch Zinkmangel verursacht werden, bessern sie sich nach Zinkgaben.“

DGE-Tabellen

Manuela P. ernährt sich vegetarisch. Vegetarische oder vegane Ernährung könne höhere Mengen Phytat enthalten, wodurch das Risiko für einen Zinkmangel erhöht werde, informiert Greta Schuler und verweist auf DGE-Tabellen, die Beispiele auflisten, wie man diese Phytatmenge verringern könne.

 Dazu meint die VdK-Patientenberaterin:„Bevor Sie sich ein Zinkpräparat kaufen, besprechen sie Ihre Sorgen und Beschwerden zuerst einmal mit der Hausärztin. Wenn sie Ihren Verdacht teilt, dann kann sie folgende Blutuntersuchung veranlassen – eine Analyse im Vollblut, die besser als in der Untersuchung des Serums die Erythrozyten, sprich die roten Blutkörperchen berücksichtigt.“ „Der überwiegende Teil des Zinks im menschlichen Körper sei an die Erythrozyten gebunden. Daher sei diese Vollblutdiagnostik genauer,“ hebt Schuler hervor. 

Achtung IGeL

Außerdem stellt Greta Schuler klar: „In der Regel ist das eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die privat bezahlt werden muss.“ Wenn ein Zinkmangel dann festgestellt werde, werde die Ärztin ein entsprechendes Medikament, also kein Nahrungsergänzungsmittel, empfehlen und verschreiben, um den Mangel schnell zu beheben, skizziert die Patientenberaterin den Gang der Dinge und weist noch darauf hin, dass ab 25 mg Zink pro Tag Arzneimittel mit Zink verschreibungspflichtig sind – wegen möglicher Nebenwirkungen. 

Wechselwirkungen

Falls Frau P. noch weitere Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, können die Ärztin und die Apotheke abklären, ob es Wechselwirkungen mit anderen verordneten Medikamenten geben kann. Eine Überdosierung von Zink kann nämlich zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen führen und so weitere Störungen des Immunsystems verursachen. „Ganz ohne ist so eine hohe Dosierung also nicht“, betont die VdK-Patientenberaterin.

Ernährungsberatung

Greta Schuler verweist noch auf eine qualifizierte Ernährungsberatung, die weitere Informationen liefern könne. Zugleich gibt sie Manuela P. den Tipp, mit ihrer Krankenkasse Kontakt aufnehmen, da manche Kassen eine Ernährungsberatung anbieten, um zu schauen, ob der Zinkmangel von der Ernährung kommen könne. 

Gerade dieser Tipp gefällt Manuela P. gut. So kann sie nun zusammen mit der Ernährungsberaterin ganz gezielt Lebensmittel zusammenstellen, die viel Zink enthalten und gleichzeitig erfragen, welche Medikamente oder andere Lebensmittel die Zinkaufnahme im Körper hemmen können. 

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